wie stiche im meer
Ist die Form gefunden, braucht man die Schiffe nicht zu Wasser lassen, der Geruch des Meeres erfüllt den Raum. Schiffe haben Namen, setzen Zeichen, sie hinter-lassen Spuren, sie transportieren Erinnerungen – Erinnerungen an Entdecker,
Krieger, Narren, Träumer und Dramen. Im Weichbild, zwischen Land und Meer, liegt die Verheißung auf Leben, auf Wachstum, auf Reichtum, auf Glück.
So kann der Mensch vermutlich nicht anders als sich vom Geruch des Meeres verzaubern lassen, doch die Schiffe sind die Stiche im Meer. Piratenschiffe, Totenschiffe, Narrenschiffe, Königsbarken, Containerriesen, Touristenschiffe
aus der nähe gesehen
Farben, Formen, Inhalte, Ordnungen, neue Formulierungen „bilden“ sich aus. Die Balance zwischen Shweigen und Sagen will beachtet sein. Die nicht formulierte Hälfte macht das fruchtbare Chaos im Kopf möglich, sowohl beim Künstler als auch beim Betrachter.
100 kleine Leute – der Schein der Oberfläche gibt der Maske die Kraft, Schutz und Wandlung zu sein. Kaum 5 cm groß, aus Fundstücken, Lack, Resten – alles Erfindungen. Photographisch auf Lebensgröße gebracht, offenbaren sie in der Größe ihr Fremdsein, ein Fremdsein in der Unschärfe, das jede Berührung flieht.
Heike Schmidt-Ehlers