Seit dem Reaktorunglück von Fukushima am 11. März 2011sind 9 Jahre vergangen. Nach der anfänglich sehr ausführlichen Berichterstattung ist dieser historische „Zwischenfall“ trotz enormer globaler und politischer Relevanz medial in den Hintergrund getreten. Sowohl die persönlichen und gesellschaftlichen Folgen, welche die unmittelbar Betroffenen – neben den gewaltigen gesundheitlichen Gefahren – tragen müssen, als auch die subtilen gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungsprozesse werden wenig beachtet. Um Achtsamkeit und Bewusstheit zu pflegen, setzen wir im Kunst [ ] Raum Bremen die Arbeit fort, die wir unmittelbar in 2011 begonnen haben, denn auch wenn aktuell auch viele andere Themen im Vordergrund stehen, bleibt die Tatsache, das wir alle sind betroffen und angesprochen sind.
Im letzten Jahr hatten wir neben der Ausstellung und musikalischen Beiträgen Vorträge und journalistische Berichte zum Thema. In diesem Jahr geht der Focus schwerpunktmäßig auf persönliche Erfahrungen von japanischen Künstlern, die selbst im Umfeld leben oder Familie dort haben – also in erster Linie um die Frage, wie es direkt Betoffenen geht, wie sie mit den Folgen umgehen.
Teilnehmende Künstler:
Satoshi Ogawa / Chiba, Japan; Shoko Miki / Tokyo, Japan; Hide Imai / New York, Japan; Ute Seifert / Bremen
Shoko Miki lebt in Tokyo und rief gleich nach dem Unglück in Japan ein Fukushima-Projekt ins Leben, zeitgleich und unabhängig mit unserem Projekt hier in Bremen. Sie besucht oft Fukushima, photographiert. Unsere Projektinitiativen kamen zusammen.
Satoshi Ogawa hat in Tokyo und in Bremen studiert, lebt aber viele Jahre schon wieder in Chiba bei Tokyo. Sein Geburtstort Ishinomaki war vollständig vernichtet. Seine Familie lebt in dieser Region.
Hide Imai lebt seit langem in New York, aber seine Eltern und die Familie seiner Frau leben in Nagano, 270 km von Fukushima und er hält sich regelmäßig mehrere Monate dort auf.
Ute Seifert lebt in Bremen, hält sich aber regelmäßig in Japan auf. Die Verbindung zu den Menschen, zu Freunden und KollegInnen hält das Thema für sie unmittelbar und auch grundsätzlich wach.
Wie ist die Gegenwart heute? Was ist die Realität der Menschen? ….und das Schöne?
Kunst [ ] Raum Bremen Rückertstr. 21, 28199 Bremen/Neustadt
Eröffnung der Ausstellung am Samstag, 7.3.2020 um 18 Uhr – Die Künstler sind anwesend.
Öffnungszeiten:
Sonntag 8.3.2020 von 11 – 17 Uhr
Mittwoch 11.3.2020 von 11 – 16 Uhr und 17:30–18:30 Uhr
sowie nach Vereinbarung: 0151-12755983